Die beiden Hauptfeste des Islam, die auch der Prophet gefeiert hat, sind das Opferfest am Ende der Pilgerfahrt und das Fest am Ende des Fastenmonats Ramadan. Nur diese beiden Feste sind für die Gläubigen verbindlich und richten sich nach dem Mondkalender.
Die islamische Zeitrechnung orientiert sich am Mondkalender. Da das Mondjahr nur 355 Tage zählt und somit jedes Jahr um 10 bzw. 11 Tage kürzer ist als das Sonnenjahr, verschieben sich die islamischen Feste alljährlich um 10 Tage nach vorn durch das ganze Sonnenjahr hindurch. Dementsprechend verschiebt sich auch der Ramadan jedes Jahr um 10 Tage nach vorn. So muss jeder Gläubige im Laufe der Zeit mal im Sommer die langen und heißen Tage aushalten, während er in der Winterzeit durch den frühen Sonnenuntergang eine deutlich kürzere Fastenzeit hat.
Das Opferfest (`Id al-adha oder `Id al-kebir ) (türk. „kurban bayram“)
Am Ende der Pilgerfahrt wird ein Tier (i.d.R. ein Schaf) geschlachtet. Das Fleisch wird mit Verwandten, Freunden und Armen geteilt. Damit wollen die Muslime zeigen, dass sie wie Abraham zu einem großen Opfer bereit sind. Auch die Muslime, die nicht an der Pilgerfahrt teilgenommen haben, feiern dieses dreitägige Fest.
Das Fastenbrechenfest (`Id al-fitr) (türkisch „sheker bayram“)
Dieses Fest beendet den Fastenmonat Ramadan. Es dauert drei Tage und ist eine Zeit des Dankes an Allah dafür, dass er den Muslimen das Einhalten der Fastenpflicht ermöglichte. An den Festtagen gehen die Muslime zum gemeinsamen Gebet in die Moschee, sie tauschen untereinander Glückwünsche aus, besuchen sich gegenseitig und es wird gemeinsam gegessen. Mancherorts bekommen die Kinder auch Süßigkeiten geschenkt. In der Art und Weise wie die Festtage begangen werden, können je nach Region und Kultur geringfügige Unterschiede bestehen.
Alle anderen Feste, die die Muslime feiern, sind nach der Zeit des Propheten Mohammed entstanden und entstammen nicht der ursprünglichen Lehre des Islam. Sie sind nicht verbindlich und werden auch nicht überall gefeiert. Zu diesen Festen zählen der Geburtstag des Propheten Mohammed (Mevlid) sowie die vier heiligen Nächte: die Nacht des Miradsch (Mohammeds Himmelsreise), die Nacht des Reghaib (Empfängnis), die Nacht des Beraet (Befreiung) und die Nacht der Bestimmung (Lailat´ ul Qadr).
Die voraussichtlichen Termine für den Ramadan und die beiden großen islamischen Feiertage Ramadanfest und Opferfest für die kommenden Jahre:
2017
Ramadanbeginn 27. Mai (1. Ramadan 1438)
Ramadanfest 25. Juni
Opferfest 31. August
2018
Ramadanbeginn 16. Mai (1. Ramadan 1439)
Ramadanfest 15. Juni
Opferfest 22. August
2019
Ramadanbeginn 6. Mai (1. Ramadan 1440)
Ramadanfest 5. Juni
Opferfest 12. August
2020
Ramadanbeginn 24. April (1. Ramadan 1441)
Ramadanfest 24. Mai
Opferfest 31. Juli
(Quelle: Iris Bouhra, Islamisches Leben, Moscheen in Würzburg, 2008)